Es war ein ganz besonderer Anlass, der Pfarrer Martin Ramoser mit der Verleihung der Ehrenbürgerrechte am Donnerstag in seine frühere Wirkungsstätte führte. Auf seinen persönlichen Wunsch hin feierte er vorgelagert in der St.-Michaels-Kirche den abendlichen Gottesdienst, wozu sich viele Pfarr-angehörigen, die dem heutigen Ruhestandspfarrer eng verbunden sind, versammelten. In seiner langjährigen Seelsorge in Reisbach gab es viele Berührungspunkte mit den Menschen, auch außerhalb der Pfarrei, was auch der Besuch der Messfeier widerspiegelte. So wurde dieser Festakt zu einem öffentlichen Ereignis und die Tatsache, dass der Geistliche hier nachhaltige Spuren hinterließ, gewürdigt.
Gemeinsam mit Pfarrer Tony und Diakon Werner Aigner stand der Bischöflich Geistliche Rat am Altar.
Die Fahnen des Christlichen Frauen- und Müttervereins und der Kolpingsfamilie fanden im Altarraum Platz und unter den Mitfeiernden befanden sich auch die beiden Ehrenbürger Staatsminister a. D. Erwin Huber und Altlandrat Heinrich Trapp sowie weitere Medaillenträger der Gemeinde. Der Marktgemeinderat mit Zweitem Bürgermeister Martin Huber und Drittem Bürgermeister Werner Asanger war vertreten, Landrat Werner Bumeder, Pfarrer Peter Neugebauer und Mitglieder der kirchlichen Gremien, Gruppen Und Verbände waren ebenfalls präsent. „Ich freue mich sehr, dass ich heute diesen Gottesdienst mit Ihnen feiern darf“ betonte er einleitend. Anlass dazu gab die Ernennung zum Ehrenbürger in der Marktgemeinderatssitzung am 13. Dezember.
In Predigt und Schlusswort betonte Pfarrer Martin Ramoser seine Sicht auf diese hohe Auszeichnung: „Gfrein tuats mi scho, aber braucha tuats es net!“ Dabei haderte er zunächst durchaus mit sich, ob er diese Würdigung überhaupt annehme.
Seesorgliches Wirken sei ein Auftrag, der dem Berufenen ins Herz gelegt sei. Es müsse immer ein selbstloses Wirken zur Ehre Gottes und zum Dienst am Menschen sein. In Pfarr- und Marktgemeinde geschah viel Gutes in diesem Zeit-raum, in dem er in Reisbach wirkte.
So viele haben dazu beigetragen und all den Mitarbeitern wolle er diese Würde widmen. Er wisse sich auch nur wie ein einzelnes Rad im großen Räderwerk eines Uhrwerkes wie ein einzelner, wenn auch spezieller Stein in einem großen Mauerwerk eines wichtigen Gebäudes. Und ein weiterer Grund zur Annahme war die Tatsache, dass für ihn auf diese Weise eine Verbundenheit mit Reisbach bleibe, auch nach dem Umzug in seine Ruhestandswohnung in Dingolfing
Am Ende des Gottesdienstes trat Erster Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner an den Ambo, um dem Bischöflich Geistlichen Rat die Ehrenbürgerrechte des Marktes Reis-bach zu übertragen. Die Laudatio auf einen beliebten und weitbekannten Seelsorger stelle eine besondere Herausforderung dar. Besonders dann, wenn der zu Ehrende eigentlich nur ein paar wenige Worte erbat. Dabei würde sein langes Priesterleben ein ganzes, wohl sogar mehrere Bücher füllen. Am 23. Juni 1979 wurde Martin Ramoser zum I Priester geweiht. Im September 1996 wechselte er von Roding nach Reisbach. Von da an prägte er das religiöse Leben in der Marktgemeinde maßgeblich und nachhaltig.
Seelsorge und Verkündigung habe er von ganzem Herzen gelebt und praktiziert. Er selbst durfte erleben, wie Pfarrer Ramoser die vom Brand des alten Herrenklosters Betroffenen ohne Ansehen von Religionszugehörigkeit und Herkunft nicht nur in der Schreckensnacht begleitete.
Erwähnt wurden beispielhaft auch die jährlichen Glaubensseminare und die monatlichen Sendungen von Radio Horeb, mit denen er um die 100 000 Hörer erreichte. Der Unternehmer in der Pfarrgemeinde war ihm ebenfalls wie auf den Leib geschneidert. Mit Elan und Geschick erhielt er die Pfarrei und die dazugehörigen Liegenschaften und entwickelte sie weiter. Dabei nahm er selbst die Werkzeuge in die Hand und schritt als tatkräftiges Vorbild voran. Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. In leichter Abwandlung seiner Worte schloss der Bürgermeister: „Sie waren ein Segen, nicht nur für die Pfarrei und den Markt Reisbach, sondern auch für das Dekanat“, wofür er dankte, ehe er mit seinen beiden Stellvertretern und schritt als tatkräftiges Vorbild voran.
Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. In leichter Abwandlung seiner Worte schloss der Bürgermeister: „Sie waren ein Segen, nicht nur für die Pfarrei und den Markt Reisbach, sondern auch für das Dekanat“, wofür er dankte, ehe er mit seinen beiden Stellvertretern die Ernennungsurkunde überreichen durfte.
Diakon Werner Aigner dankte für das gute Miteinander. Er griff nochmals das Bild vom Uhrwerk auf, deren Rädchen ineinander laufen. „Wer die größte Unruh‘ in Reisbach erfüllte, wissen wir.“ Pfarrer Tony gratulierte ebenfalls. Diese Auszeichnung sei Ausdruck der tiefen Wertschätzung für sein außerordentliches Engagement und seine Verdienste. Er war stets ein verlässlicher Ansprechpartner, was ihm die Pfarrangehörigen immer wieder bestätigen. Durch die inspirierenden Predigten und seine einfühlsame Art habe er in schwierigen Zeiten Trost gespendet und Momente der Freude bereitet. Er habe sich stets für das Wohl der Menschen in der Gemeinde eingesetzt. „Danke für all das Gute.“
Bericht von Dingolfinger Anzeiger